Die Sprache verändert sich mit der Zeit und ist ein Spiegel der Gesellschaft. In Österreich wird dieser Wandel seit 1999 mit der Wahl des österreichischen Worts und Unworts dokumentiert. Auch in der Schweiz, in Liechtenstein und freilich in Deutschland werden jedes Jahr landeseigene Wörter/Unwörter gewählt. Ziel dieser Initiativen ist es, sprachliche Entwicklungen sichtbar zu machen, der Bildung von Neologismen nachzuspüren oder einfach zu sehen, wie sich bereits bestehende Wörter oder Redewendungen in ihrem Gebrauch verändern. Aus über 250 per Internet übermittelten Vorschlägen hat eine Jury dann ungefähr 30 Kandidatenwörter ausgewählt, über die dann online abgestimmt wurde.
2014 hat folgender Begriff die Wahl gewonnen: situationselastisch
Neben dem Wort des Jahres werden außerdem noch das Unwort, das Jugendwort, der Spruch und der Un-Spruch gewählt!
Für Übersetzer und Dolmetscher sind diese Begriffe immer spannend, denn manchmal treffen sie einem unvorbereitet in der Dolmetschkabine oder auch schön verpackt in einer Übersetzung. Auf jeden Fall ist es spannend und auch amüsant, für jemanden, der sich so intensiv mit Sprache beschäftigt wie ein Dolmetscher oder Übersetzer, hier Wahlbeobachter zu sein oder mit zu voten! Ignorieren kann man sie jedenfalls nicht, diese Wörter und Unwörter. Denn haben sie erst Eingang gefunden in den allgemeinem Sprachgebrauch, liegt es an den Übersetzern, in der Zielsprache und Zielkultur ein passendes Pendant zu finden!