Im November des vergangenen Jahres fand in Brüssel das vierte Translating Europe Forum statt.
Im Rahmen dieser zweitägigen Veranstaltung wurde eine Reihe von spannenden Themen angesprochen, mit denen TranslatorInnen heute konfrontiert sind. Das Motto des Forums lautete „New skills, new markets, new profiles”.
Organisiert wurde die Konferenz „Europa übersetzt“ von der Europäischen Kommission.
Folgende Fragestellungen wurden diskutiert:
- Welche Fähigkeiten müssen junge und etablierte Übersetzer beherrschen, um im Geschäft zu gedeihen?
- Gibt es Listen von „neuen Fähigkeiten“, die den Bedürfnissen des sich verändernden Marktes entsprechen?
- Welche neuen Profile werden in der Sprachbranche benötigt?
- Wie können Übersetzer auf dem Laufenden bleiben und zur richtigen Zeit das richtige Training finden?
- Welche spezifischen Fähigkeiten sind erforderlich, um Übersetzungshilfsmittel und Technologien zu beherrschen?
Topaktuelle Themen sind technische Neuerungen und wie diese den Beruf des Übersetzers und Dolmetschers beeinflussen und verändern werden. Es zeigt sich, dass technische Umwälzungen auch als Chance zu begreifen sind und neue Berufsbilder mit sich bringen.
Maschinelle Übersetzungen sind bereits tatsächlich in viele Sparten vorgedrungen und liefern heute akzeptable Ergebnisse. Das bedeutet für den Übersetzer der Zukunft, dass er verstärkt als Korrektor tätig sein wird. Wer sich neben seinen translatorischen Fähigkeiten auch technisches Fachwissen aneignet, wird sich auch in der Zukunft am Markt behaupten können.
Ein weiteres Schlagwort, das auf der Konferenz oft gefallen ist, lautet „Transkreation“. In dieser Wortschöpfung stecken die Begriffe Translation (Übersetzung) und Kreation. Der „Über-texter“ handelt hier als Übersetzer und Texter und vereint somit zwei Fähigkeiten in einer Person. Dieser Bereich, der laut Experten im internationalen Kontext eine immer größere Bedeutung erlangen wird, birgt ein großes Potential in sich.
Wichtig ist, die technologischen Entwicklungen zu verfolgen und zu erkennen, wie man seine Stärken optimal einsetzen kann.
An der Konferenz nahmen ungefähr 500 Delegierte teil, die sich aus verschiedenen Stakeholdern wie der Übersetzungsindustrie zusammensetzten. Gedolmetscht wurde ins Deutsche, Französische und Englische.
Unter diesem Link können sind Mitschnitte der Vorträge und Präsentationen der Speaker verfügbar:
https://ec.europa.eu/info/events/translatingeurope-forum-2017-2017-nov-06_en